05.01.2021 – 2

Das letzte Türchen

…öffne ich heute für den Mann, der uns das Tor zum Orient geöffnet hat:

Wilhelm Wörner, der Fahrer ohne Limit.

Im September 2008 machte sich die Interessengemeinschaft Fjordpferd auf die Suche nach Fahrern, die mit ihren Gespannen bereit sein würden, ein Schaubild zu entwerfen und dieses auf der EQUITANA 2009 zu zeigen.

Es meldeten sich einige Fahrer, der Grundstein für das FjordFahrTeam war gelegt, die ersten Vorbereitungen starteten.

Am 04.11.2008 schrieb der damalige Bundesvorstand Jochen Nösinger einen Brief an Wilhelm Wörner und schon am 08.11.08 verabredeten sich die Beiden zu einem ersten Gespräch, bei dem sich Wilhelm unter einigen Bedingungen bereit erklärte, uns zu trainieren.

Am 30.11.08 erging an die Fahrer die Mail: Das erste Treffen mit Pferden findet am 13./14.12. in Ober-Ostern, Reichelsheim im Odenwald statt. Bis dahin soll ein Grundgerüst einer Fahrquadrille stehen.

Zu diesem Treffen (wohlgemerkt, wir kannten uns nicht, hatten noch nie miteinander trainiert) kam erstmals Fr. Bogner, die Vertreterin der Messeleitung und Wilhelm Wörner.

Von da an bestimmte sein vollgestopfter Terminkalender unsere Trainingszeiten in Ober-Ostern.

Bereits im Januar 2009 zum zweiten Treffen erschien Christina Uetz, die Chefin der EQUITANA und steckte uns ein hohes Ziel: 12 Gespanne sollen ihr Können zeigen.

Wir waren zu acht… Wilhelm meinte nur ganz trocken „Ja, fahren kann man alles, auch mit 12 Gespannen“.

Er, der die Nibelungenquadrille – die Highlight-Fahrtruppe aus dem Odenwald – trainiert hat, sah das Können der Fahrer und das Potential der Pferde, und war begeistert von unserem Einsatz.

Die Aufgabenverteilung in der Gruppe war geregelt, so besiegelte er per Handschlag den Trainingsvertrag mit Jochen Nösinger.

Der Vollblutfahrer und Trainer übernahm damit eine wilde Truppe von Fahrern aus ganz Deutschland. Seine ruhige und verschmitzte Art uns zu lenken und trotzdem frei fahren zu lassen war beeindruckend.

Von da an war er immer an unserer Seite. Ruhepol in allen Stresssituationen, selbst in düsterster Nacht auf den Straßen rund um das Messegelände in Essen lief er vorne, hinten, einfach überall und behielt unsichtbar die Leinen in der Hand.

Unseren Erfolg hatten wir ihm zu verdanken: Die EQUITANA wurde zur FJORTANA.

Und dann kam er eines Tages mit der Frage, ob wir uns denn vorstellen können, auch einmal im Ausland zu fahren, zu uns. Wir waren begeistert, nicht ahnend wohin die Reise gehen würde.

Als er uns eröffnete, wir seien aufgefallen auf der Messe und man möchte uns noch einmal fahren sehen und es sei ein Vertreter des Sultans von Oman, dachten wir, das wäre ein Märchen: Es wurde wahr.

Wilhelm Wörner, großzügig, die Leinen immer ruhig in der Hand, zu manchem Schabernack bereit… wird uns als liebevoller Familienmensch in Erinnerung bleiben.

Danke Wilhelm, Danke, dass du für uns da warst.

WILHELM WÖRNER

*22.11.1952 +13.11.2015

Text: Ira und Susanne

Kerstin merkt an:

Sehr schön geschrieben

Steffi merkt an:

Wir werden ihn nie vergessen. Danke für den schönen Beitrag!

Uwe merkt an:

Unvergessen

In memoriam: